Plattenspieler Dual CS 518
Auch dieser Plattendreher gehört in die Kategorie "Plug and Play". Auspacken und bereits mit wenigen Handgriffen ist er spielbereit. Der Ortofon Tonabnehmer ist bereits voreingestellt, lediglich die Auflagekraft und das Antiskating müssen noch justiert werden. Selbst dazu benötigt man keine zusätzlichen Werkzeuge.
Eigentlich ist diese Bauart zur Einstiegsklasse zugehörig, allerdings verfügt der CS 518 über einige Besonderheiten auf Grund derer wir ihn in die Mittelklasse einstufen.
Eine Innovation der Traditionsfirma Dual ist der kardanisch aufgehängte Tonarm. Als ich in meinem Bekanntenkreis erzählte, dass ich mir einen guten Dual zugelegt habe bekam ich sofort zu hören: "das ist doch die Firma, die den kardanisch aufgehängten Tonarm entwickelt hat". Nun kann man in den üblichen Foren viel "für" und "wider" zu dieser Bauart lesen. Die Kritiker behaupten viele Lagerstellen bieten ebenso viele Schwachstellen. Dem ist nicht so, da Präzisionslager des Herstellers Pivot aus Baden-Württemberg eingebaut sind. Da muss die asiatische Konkurrenz schon früh aufstehen, um mitzuhalten.
Ein weiteres Highlight ist der bereits erwähnte Tonabnehmer 2M red von Ortofon.
Zur Erklärung, die Qualität der Tonabnehmer wird ganz wesentlich durch die Form des Diamantenschliffs beeinflusst. In unserem Fall liegt eine elliptische Geometrie vor. Die "Nadel" kann somit etwas tiefer in die Tonrille eingreifen als dies bei den üblichen sphärischen Nadelschliff möglich ist. Eine ausgezeichnete Erläuterung dazu findet man hier: Good Vinyl - Komponenten im Detail
Es ist kaum zu glauben, die Form des 2M wurde von dem dänischen Industriedesigner Møller Jensen entwickelt, den von den Facetten eines Diamanten inspiriert wurde.
Immer wieder interessant ist die Größe des Tonabnehmers mit 18,5 mm x 18 mm (BxH). Bei dem winzigen Tonabnehmer, kann man sich gut vorstellen wie empfindlich der Nadelträger ist.
Leider nicht so deutlich zu erkennen ist der Line - Phono Umschalter links neben dem Cinch Ausgang. In der Stellung Phono ist der Ausgang direkt an einen Verstärker mit MM-Phono_Eingang anzuschließen. In der Stellung Line dagegen wird das Signal des Tonabnehmers über den internen Entzerrer Vorverstärker geleitet und bei Verstärkern ohne Phono Eingang erfolgt der Anschluß direkt an einen Hochpegeleingang.
Ein Anschlußkabel mit Erdleitung wird mitgeliefert. Es ist zu bemerken, dass die Erdleitung unbedingt an den Plattenspieler als auch an den Verstärker anzuschließen ist, da bei den niedrigen Signalstärken ansonsten Brummeinstreuungen unvermeidbar sind.
Zur kurzen Erläuterung der Unterschiede zwischen Line- und Phono-Eingang. Die Unterschiede liegen erstens in der Eingangsspannung und zweitens in der Entzerrung.
Eingangsspannung
Der sogenannte Phono-MM-Eingang benötigt je nach Hersteller und Typ des Verstärkers eine Spannung zwischen 2 mV und 5 mV zur Vollaussteuerung.
Der Line-Eingang dagegen ist deutlich unempfindlicher und benötigt um die 500 mV zur Vollaussteuerung.
Entzerrung
Die Notwendigkeit der Entzerrung ergibt sich aus dem physikalischen Prinzip der Tonaufzeichnung. Die tiefen Töne mit großer Amplitude würden zu stark verbreiterten Rillen in der Schallplatte führen und deshalb werden die tiefen Frequenzen bei der Aufzeichnung geschwächt. Bei der Wiedergabe erfolgt dann eine spiegelbildliche Verstärkung, die sogenannte Entzerrung. Für die Kennlinie der Entzerrung wurde im Jahr 1955 die verbindliche RIAA-Norm entwickelt.
Für den guten Klang leitet sich grundsätzlich ab. Wer im Besitz eine hochwertigen Verstärkers mit Phonoeingang ist, der sollte den Phono Ausgang des Plattenspielers nutzen. Bei den niedrigen Spannungen ist die richtige Wahl des Kabels nicht unerheblich. Näheres dazu: connect - Abschluss und Anschluss
Sinnvoll ist die Verwendung eines Pho-Kabels in der Größenordnung um 50,-€. Wer es unbedingt möchte, der kann auch ein Kabel für 500,-€ kaufen, aber die erhoffte Klangverbesserung wird sich nicht einstellen. Schließlich sollten alle Komponenten qualitativ und preislich zueinander passen.
Einen sehr umfangreichen Test fanden wir in der Zeitschrift "fidelity": Testberich Dual CS518