Lautsprecherselbstbau Berlin

 

Transmissionline "Emotion"

Bei den folgenden Bausätzen haben wir uns der Transmissionline (TML) gewidmet.
Die TML Bausätze bieten wir unter der Bezeichnung "Emotion" an. Diese gedankliche Verbindung ist, um ehrlich zu sein, nicht auf unserem Mist gewachsen. 
Ein in Berlin tätiger und sehr erfahrener High End Verkäufer hat uns auf den Gedanken gebracht. Er beschrieb die TML als einen außergewöhnlichen Lautsprecher, der Emotionen weckt. Damit war der neue Name gebohren.

Zur simplen Unterscheidung folgen danach die Anfangsbuchstaben der verwendeten Chassis und dessen Durchmesser in cm.

Die TML ist in Deutschland nicht sehr verbreitet, dafür jedoch in England umso mehr. Woran mag das liegen?
Einer der bekanntesten professionellen Hersteller von TML Lautsprechern, die Firma PMC, bringt es auf den Punkt: "Bessere Produkte werden nicht dadurch hergestellt, dass man der Masse folgt." Das ist genau richtig! Eine Bassreflexbox kann in jedem Hinterhof entwickelt werden, eine TML dagegen erfordert richtig Aufwand.

Die Produktion in Deutschland ist von höchster Effizienz angetrieben. Schneller, billiger und weniger Rohstoffe sind die Prinzipien einer "Geiz ist geil" Gesellschaft. Eine TML dagegen erfordert "Liebe zum Detail", das ist zeitaufwendig und passt nicht in unsere Wegwerfgesellschaft. Damit bietet sich ein breites Feld für den Selbstbau an.


Für das Gelingen einer TML sind viele kleine Stellschrauben, die sich gegenseitig beeinflussen zu optimieren. In Summe dessen entsteht ein Lautsprecher, der nur einen Nachteil und mehrere Vorteile gegenüber der Bassreflexbox aufzeigt.

 

Beginnen wir mit dem Nachteil.
Die Box ist größer, schwerer und aufwändiger in der Herstellung.

Dem stehen folgende Vorteile gegenüber. Eine große Variabilität in den Eigenschaften mit Tendenzen in Richtung Bassreflex bzw. geschlossene Box.
Unerwünschte Mittel- und Hochfrequenzenergie wird durch die Bedämpfung und durch Knicke und Umwege der Line wirksam absorbiert.
Im Gegensatz zum Bassreflexsystem arbeitet die Line rückwirkungsfrei. Simpel ausgedrückt läuft sich der Schall in der Line tot und beaufschlagt mit seinen Reflexionen die Rückseite der Membran nicht mehr.


Die akustische Impedanz, die die Membran mit dem Luftvolumen der Line koppelt verbessert sich, vergleichbar dem eines Hornlautsprechers. Ohne Vorkammer ist  ist dieser Wert identisch mit der Strahlungsimpedanz des Hornhalses. Simpel dargestellt schwingt die Luftmasse mit der Membranmasse mit und erhöht diese, wodurch die Resonanzfrequenz des Systems fällt.


"Die Tatsache, dass es im Gehäuse keinen übermäßigen Gegendruck gibt, der die Membran daran hindert, sich bei mittleren und hohen Frequenzen frei zu bewegen, bedeutet, dass Transmission-Line-Lautsprecher unglaublich transparente und unverfälschte Details im Mitteltonbereich und eine mühelose, uneingeschränkte Präsentation der Musik liefern können.
Da die Bewegung des Kegels bei den niedrigsten Frequenzen durch die Übertragungsleitung gesteuert wird, kommt es außerdem zu einer erheblichen Reduzierung der Treiberauslenkung bei einem bestimmten Bassausgangspegel. Dies verringert die Verzerrung bei niedrigen Frequenzen erheblich, da Nichtlinearitäten bei hohen Treiberausschlägen die Hauptursache für Verzerrungen bei niedrigen Frequenzen sind." Quelle: https://www.pmc-speakers.com/technology/atl



Ein weiterer bisher wenig bekannter Vorteil der TML ist;
Im Gegensatz zur Helmholtz-Resonanz, die portierte Lautsprecher nutzen, um ihre Basswiedergabe zu erhöhen, ändert sich die Effizienz einer Übertragungsleitung nicht mit dem Signalpegel. Ein Port-Lautsprecher verliert bei niedrigen Signalpegeln an Basswiedergabe, da sein Port erst dann effizient und aktiv wird, wenn eine erhebliche Energiemenge in das System eingespeist wird. Aus diesem Grund „erwachen“ viele Port-Lautsprecher erst dann zum Leben, wenn sie ziemlich laut aufgedreht werden. (Quelle: https://www.pmc-speakers.com/technology/atl)