Lautsprecherselbstbau Berlin

 

Gehäuse Beizen und Lackieren

An unserem Beispiel, dem Gehäuse für die Box Ls100-PS95, wollen wir sowohl Beizen als auch Lackieren vorführen. Bisher haben wir immer Vollholz gebeizt oder gewachst und MDF lackiert.
MDF Beizen haben wir bisher noch nicht probiert. Das starke Saugen an den Kanten von MDF kann sichtbar durchscheinende Oberflächen erzeugen, dieses Argument sprach bisher gegen das Beizen von MDF.
Ein Versuch mit dunkler oder schwarzer Beize könnte allerdings auch neue Erkenntnisse bringen.

So, nun beginnen wir mit der Front aus Buchenholz, stabverleimt.
Vollholz hat die Eigenschaft beim Beizen die Fasern aufzurichten. Das ergibt dann eine sehr rauhe Oberfläche.
Dem kann man begegnen, indem man das Holz mit einem nassen Schwamm benetzt und die dann aufgerauhten Fasern glatt schleift.
Die Oberfläche wird mit Wasser behandelt und nach einigen Stunden Trocknung zeigt sich die rauhe Oberfläche.





 Erst wenn die Oberfläche richtig durchgetrocknet ist (am besten sollte man 12 Stunden warten), beginnt das Schleifen. Wir verwenden Schleifpapier mit 180'er Körnung.
Wer es ganz genau machen möchte, der wiederholt den Vorgang.






Auf beiliegenden Foto ist die Vorder- und Rückseite der Front zu sehen.
Die Rückseite ist an den Chassisbohrungen angefast. Bei kleinen Breitbandchassis ist das erforderlich. Schließlich soll der Schall der Membranrückseite nicht durch eine Gehäusekante behindert werden.

Beim Einsetzen des Chassis sieht man deutlich, wie hinderlich eine Gehäusekante für den rückwärtigen Schall sein kann. Man darf dabei nicht vergessen, dass der Schalldruck im Lautsprechergehäuse um ca. 20 dB höher ist als der nach vorn abgestrahlte Schall.


So, und zack kommt die Beize drauf.








Nach der Trocknung der Beize wird die Oberfläche zusätzlich mit Klarlack versiegelt.
Man beachte, die Chassisausschnitte sollten vom Klarlack möglichst frei gehalten werden. Beim Einbau der Chassis kleben diese ansonsten derart fest, dass eine spätere Demontage so gut wie unmöglich wird.
Ganz davon abgesehen verringert man dadurch auch die Chassisbohrung. Den Mangel merkt man nicht sofort, da das Holz jedoch "arbeitet" kann es später zum Reißen des Gehäuses kommen.




Jetzt beginnt die Versiegelung des MDF Kastens. Das Gehäuse ist bereits verleimt und es sind auch bereits die Bohrungen für die Polklemmen eingebracht.
Das Gehäuse, insbesondere die Kanten werden wieder mit 180'er Schleifpapier behandelt.


Die erste Behandlung erfolgt mit Wood Primer. Der Primer, auf deutsch die Grundierung, dient hier zum Füllern. Da MDF unterschiedlich saugt, erhält man auf diese Art und Weise eine gleichmäßige Oberfläche für den Lack.
Mit Sprühlacken aus der Dose sieht das natürlich besser aus.





Der Primer Anstrich sollte ebenfalls wieder geschliffen werden. Eine glatte Grundierung bildet eine ebene Fläche für den Endanstrich. Geschliffen wird mit 120'er Körnung.







Der Endanstrich kann mit einer Rolle schon ganz ansehnlich werden.









Bei kleinen Gehäusen ist die Verkabelung bereits jetzt einzubringen. Nach dem Aufleimen der Front wird das problematisch.












Die Bedämpfung wird im Inneren lose verteilt.















Das ist der fertige Lautsprecher.














Abschließend noch ein Hinweis zum Überstand der Kante von der Front.
Damit verbinden sich zwei Merkmale:
1. Kleine Ungenauigketen sind für den Betrachter nicht auffällig.
2. Beim Furnieren kann je nach Stärke des Furniers ein Aufmaß bis zu 5mm erforderlich werden.








Bitte besuchen Sie diese Seite bald wieder. Vielen Dank für ihr Interesse!