Rotel Verstärker A11 und CD Player CD11
Der Rotel Verstärker A11 wurde bewusst in unser Angebot aufgenommen. Folgende Besonderheiten waren für diese Entscheidung ausschlaggebend:
- Class A/B Verstärker,
- Ringkerntrafo,
- ausreichende Leistungsreserven,
- mehrere Eingänge, z.B. für Phono, CD, Tuner, usw.
- Kopfhöreranschluß,
- 2 getrennte Stereoausgänge.
Zusätzlich sollte nicht unerwähnt bleiben, dass der A11 und CD11 zum SET-Preis von 875,-€ bereits als Geheimtipp gehandelt wird. Die Preise der Audiotechnik schwingen sich derzeit in ungeahnte Höhen, da wird es schon schwer eine qualitativ gute Anlage zum normalen Preis zu bekommen.
Verstärker A11
Derzeit werden beide Modelle in der weiterentwickelten Tribute Serie angeboten. Der von Marantz bekannte Entwickler Ishiwata übernahm mit K-H. Fink die Überholung der etwas angestaubten Produkte.
Betrachten wir den A11 im Detail. Es handelt sich um einen 50 Watt Class A/B Verstärker mit 2 Stereoausgängen für Lautsprecher. Ohne dem Class-D-Verstärker klangliche Nachteile zu unterstellen, ist eben doch festzustellen, dass bei Class D eine Digitalisierung des Signals mittels PWM erfolgen muss. Dabei mögliche Fehler in der Wandlung entfallen beim Class A/B Verstärker.
Auch der Ringkerntrafo ist von Vorteil. Durch den runden geblechten Kern entsteht eine gute magnetische Kopplung und Streuverluste sind gering. Ein Ringkerntrafo hat einen geringen Innenwiderstand und damit eine hohe Stromlieferfähigkeit. In Verbindung mit der Weiterentwicklung (Tribute Serie) wurden im Netzteil sämtliche Kondensatoren durch hochwertigere Typen ersetzt. Eine saubere Spannungsquelle ohne Schwankungen, erzeugt im Verstärker keine Verzerrungen.
Wir können also feststellen, der Verstärker erzeugt keine Hochfrequenz, die im getakteten Netzteil als auch im Schaltverstärker ansonsten zwangsläufig entsteht. Gleichermaßen sind auch die magnetischen Streufelder minimiert und die Versorgungsspannung ist kaum lastabhängig. Die elektrischen Felder und die Versorgungsspannung sind Voraussetzung für einen verzerrungsfreien Klang. Manch eine Suche nach Hintergrundgeräuschen erledigt sich so von selbst.
Von der Größe und vom Gewicht ist dieser Verstärker nicht mit Class D zu vergleichen. Mit einer Breite von 43 cm und einen Gewicht von 6,85 kg passt er genau in die A/B Verstärkergruppe.
Ein- und Ausgänge
Die Rückseite zeigt die komplette Vielfalt des A11, ein Vorverstärker erübrigt sich folglich. Links die gut beschrifteten analogen Eingänge, angefangen von Phono (für ein MM System) über CD, Tuner und zwei weiteren Hochpegel-Chinch-Eingängen. Daneben der Pre-Out-Ausgang zum Anschluß eines Endverstärkers, für den Fall, dass nur der A11 Vorverstärker genutzt werden soll.
Mittig befinden sich zwei Lautsprecher Stereo-Ausgänge, die über einen Wahlschalter an der Front zugeschaltet werden. Sollten bei Ausgänge gleichzeitig benutzt werden, dann sind nur Lautsprecher mit 8 Ohm Impedanz anzuschließen. 4 Ohm Betrieb ist möglich und lt. HiFi Test der Fachzeitschrift "Stereo" wurden dabei sogar 86 Watt Ausgangsleistung gemessen.
HiFi Test, Stereo
Weiterhin erwähnenswert ist die Bluetooth Funktion, deren Antenne im linken oberen Bereich sichtbar ist. Die Bluetooth Übertragung erfolgt mit CD Qualiät im aptX Format.
Front
Interessant sind die 3 Funktionstasten auf der rechten Seite. Neben Balance können auch 4 verschiedene Klangregelfunktionen eingestellt werden. Eigentlich müsste der Tiefenregler, der bei 100 Hz wirkt und der Höhenregler der bei 10 kHz wirkt mit +/-10 dB ausreichend sein, da man beim Hören nicht ständig den Klang ändern muss.
Beim Testhören haben wir die Höhen unverändert gelassen und die Tiefen zurückgenommen, da unsere Box stark gesoundet war.
Die Funktion der Klangregelung ist besonders bei kleinen Regalboxen sinnvoll, da der Frequenzgang hier vielfach nicht linear ist.
CD Player CD11
Der CD Player ist schlicht und einfach ohne zusätzlichen Schnickschnack im Aufbau gehalten. Frontseitig befinden sich sämtliche notwendigen Bedienelemente und auf der Rückseite ist jeweils ein koaxialer analoger und digitaler Ausgang angebracht.
Neu ist der Texas Instruments 24 Bit/192 kHz Premium DAC.
Beim Innenaufbau wurde streng darauf geachtet, dass die Netzteilsektion und die Verstärkersektion räumlich voneinander getrennt sind, um Einstreuungen zu verhindern.
Das Laufwerk zeichnet sich durch hohe Laufruhe aus, man findet Laufwerke dieser Qualität erst in höheren Preisklassen.
Nutzung von A11 mit CD11
Beide Geräte sind wie füreinander geschaffen und sollten auch zusammen betrieben werden. Optisch passen diese sehr gut zusammen, die 5 mm starke gebürstete Frontplatte hinterlässt einen edlen Eindruck. Insgesamt sind folgende Vorteile auffällig:
- Aufwendige Optimierung der Tribute Version,
- edles Aussehen,
- sehr gutes Preis-Leistungs-verhältnis,
- das Display ist sehr funktionell aufgebaut, die Anzeige ist hilfreich und noch aus einigen Metern Entfernung gut erkennbar.
- Nutzung einer Systemfernbedienung,
- Umschaltung der Lautsprecherausgänge ist besonders beim Klangtest mit verschiedenen Lautsprechern optimal,
- Anschluß weiterer Quellen, z.B. Bluetooth, Phono, Tuner, usw. möglich.
Klang
Diese Kombination haben wir an verschiedenen Lautsprechern getestet. Es waren sowohl 3 als auch 2 Wege Boxen in professioneller Herstellung und im Selbstbau mit von der Partie. Ebenso nutzten wir eine Vielzahl von CD, von Pink Floyd über Yello und Ennio Morricone.
Alles in allem konnten wir feststellen, dass die Anlage sehr schnell und präzise reagiert. Das Ergebnis Klang harmonisch und ausgewogen mit leichter Betonung der mittleren Frequenzen.
Im Hochton vermissten wir etwas Luftigkeit.
Positiv werteten wir die sehr fein abzustimmende Klangregelung. Allerdings erschien der Hochtonfilter bei 10 kHz etwas niedrig angesetzt. Die Anpassung des Hochtons war aber auch nicht unser Problem, da man durch Eindrehen der Box schon viel erreichen kann.
In der Wiedergabe von Regalboxen, die häufig gesoundet werden, lässt sich mit einem Tiefenregler eine saubere Klangverbesserung erzielen.
Sehr vorteilhaft einsetzbar ist diese Kombination, wenn sich Klanganpassungen bedingt durch den Raum oder den Lautsprecher erforderlich machen.
Lautsprecher mit AMT oder Berylliummembran können ihre Vorteile hier nicht so gut ausspielen.
Testberichte